Scheckheft gepflegt – deshalb ist diese Aussage so wichtig

Geht es um den Autoverkauf, gibt es viele verkaufsfördernde Floskeln in Inseraten. Neben Aussagen zur Bereifung und der Anzahl der Erstbesitzer ist es vor allem das Attribut Scheckheft gepflegt, das die Herzen künftiger Käufer höher schlagen lässt. Der folgende Beitrag erklärt, was es damit auf sich hat.

Was ist das Scheckheft?

Im Prinzip handelt es sich bei dem Scheckheft um das Service-Heft eines Autos. In diesem befinden sich Eintragungsmöglichkeiten – also Felder – für Service und Wartung. Kfz-Werkstätten können hier vermerken, wann welche Wartungen durchgeführt wurden und das Ganze im Anschluss mit einem Stempel versehen. So können also beispielsweise kleine und große Inspektionen, Motoröl- und Getriebeölwechsel oder anderweitige Arbeiten am Kfz eingetragen werden. Geschieht dies lückenlos und ohne zeitliche Verzögerung, spricht man von Scheckheft gepflegt.

Scheckheft gepflegt heutzutage häufig elektronisch

Immer mehr alltägliche Dinge werden digitalisiert: So auch das Service-Heft. Deshalb ist es nicht unüblich, Angaben zu Wartung, Inspektion und Co. heutzutage im Bordcomputer des Autos zu finden. Dafür können Interessierte in das Menü gehen und nach Punkten wie „Informationen“ oder „Fahrzeugstatus“ suchen. Häufig finden sich hier Details zum Stand des Scheckhefts.

Diese Aussagen trifft das Scheckheft über den Zustand

Um den Autowert wirklich detailliert ermitteln zu können, sind Angaben zum Fahrzeugzustand unerlässlich. Potenzielle Käufer möchten wissen, wie gut einzelne Komponenten gepflegt wurden und welche Wartungen in Zukunft anstehen. Wird das Öl bei Motoren beispielsweise nicht rechtzeitig gewechselt, kann das auf einen höheren Verschleiß der Maschine hindeuten. Das Öl verschmutzt und die Schmierfähigkeit nimmt ab. Diesen Missstand im Wartungsplan können Sie im Service-Heft entdecken – das Fahrzeug gilt dann nicht mehr als Scheckheft gepflegt.

Ist das Scheckheft gepflegt, deutet das auf einen guten Zustand der Technik hin. Denn Motoröl, Bremsflüssigkeit, Getriebeöl und Co. wurden rechtzeitig und fachmännisch gewechselt. Ein hoher Verschleiß aufgrund alter Betriebsflüssigkeiten kann ausgeschlossen werden.

Wie wirkt sich das Service-Heft auf den Autowert aus?

Inwieweit Scheckheft gepflegt eine deutliche Wertsteigerung oder einen Wertverlust bedeuten kann, ist unterschiedlich. Moderne Fahrzeugbewertungen gehen nicht immer auf diesen Aspekt ein. Fakt ist: Clevere Käufer eines Gebrauchtwagens prüfen mit Sicherheit, ob alle Wartungen pünktlich und in Fachwerkstätten erfolgt sind. Wer die Termine nicht eingehalten hat, darf sich in der Regel auf harte Preisverhandlungen einstellen. Zurecht: Denn vor allem die Komponenten des Motors sind hohen Belastungen ausgesetzt. Werden sie nicht ausreichend gepflegt, kann die Lebensdauer drastisch sinken.

Kann man das Scheckheft fälschen?

Vermeintlich clevere Autoverkäufer könnten auf den Gedanken kommen, ihrem Fahrzeug selbst das Prädikat Scheckheft gepflegt zu verpassen. Dafür ist eigentlich nur ein authentischer Stempel und etwas Kreativität erforderlich. Aber: Natürlich ist eine solche Fälschung verboten und wahrscheinlich arglistige Täuschung – ähnlich dem „Am Tacho drehen“. Deshalb sollte das Fälschen des Scheckhefts tunlichst unterlassen werden.

Für misstrauische Käufer gibt es selbstverständlich Indizien, um einen potenziellen Betrug aufzudecken. Bei folgenden Auffälligkeiten sollten Sie stutzig werden:

  1. Obwohl zwischen den Wartungen einige Jahre vergangen sind, wirken alle Einträge wie neu. Gut erkennbar an der Farbkraft der Schrift im Scheckheft.
  2. Alle Einträge wurden von ein und derselben Person vorgenommen – das heißt, die Schriftart unterscheidet sich kaum voneinander.
  3. Die Kilometerangaben weisen Auffälligkeiten auf. Gegebenenfalls hilft ein Blick in den Motorraum – hier wird oft auf einem Zettel vermerkt, wann der letzte Ölwechsel stattgefunden hat.

Die einfachste Möglichkeit, einen Missbrauch des Begriffs „Scheckheft gepflegt“ auffliegen zu lassen, ist der Griff zum Telefon. Wer die angeblich besuchten Kfz-Werkstätten kontaktiert und um Informationen bittet, wird schnell herausfinden, ob die Einträge im Service-Heft stimmen oder nicht. Ergeben sich dabei Ungereimtheiten: Lieber die Finger weg.

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