Wertverlust beim Gebrauchtwagenverkauf

Schon einige Kilometer auf dem Zähler oder ein älterer Dieselmotor unter der Haube, wer sein Fahrzeug als Gebrauchtwagen weiterverkaufen will, muss je nach Betriebszeit, Ausstattung und Gebrauchsspuren einen Wertverlust einkalkulieren. Ausnahmen gelten da meist nur für Kleinserienmodelle oder Oldtimer, die als Sammlerobjekte gehandelt werden.

Bei Alltagsfahrzeugen aber kann sich der Wertverlust schon nach drei Jahren auf die Hälfte des bezahlten Neupreises belaufen. Das gilt insbesondere für Modelle der Oberklasse, die angesichts hoher Anschaffungspreise bereits nach kurzer Haltedauer überproportional an Wert verlieren können. Weniger Abschläge müssen bei Kompaktwagen, der viel nachgefragten Mittelklasse oder bei Low-Cost-Modellen einkalkuliert werden. Wie wertstabil ein Fahrzeug ist, hängt im einzelnen jedoch maßgeblich von folgenden Faktoren ab:

  • Beliebtheit des Modells.
  • Motorisierung und Umwelteinstufung.
  • Ausstattung und Komfortniveau.
  • Vorhandene Extras und zeitgemäße Bordassistenten.
  • Kilometerstand und Pflegezustand.
  • Dokumentierte Reparaturarbeiten.
  • Nachweis durchgeführter Inspektionen.

So lässt sich der Wertverlust begrenzen

Kleine Kratzer im Lack oder die daumengroße Delle an der Fahrertür sind ärgerlich, müssen beim Weiterverkauf des Fahrzeugs jedoch nicht unbedingt zu einem erhöhten Wertverlust beitragen. Denn solche Minischäden lassen sich kostengünstig etwa beim Lackdoktor beseitigen, sodass der Gebrauchte optisch schon mal einen guten Eindruck macht. Wenn es dann um die Beurteilung des technischen Zustands geht, spielen das digitale Serviceheft oder das Bordbuch eine wichtige Rolle. Denn diese Dokumente sind für viele Gebrauchtwagenkäufer eine Gewähr, dass Technik und Karosserie des Fahrzeugs regelmäßig kontrolliert und die vorgeschriebenen Intervalle für die Inspektionen eingehalten wurden. Welche Abstände dafür gelten, bestimmen die offiziellen Herstellerangaben, die sich etwa über Suchmasken direkt für jeden gängigen Modelltyp abfragen lassen (https://www.werkstattportal.org/inspektion/). Regelmäßig nach Herstellervorschrift gewartete Fahrzeuge erzielen oft höhere Preise und begrenzen so den Wertverlust beim Weiterverkauf. Denn da steht die Inspektion für:

  • Sicherheit und Vertrauen durch Wartungsnachweise.
  • Scheckheftgepflegte Gebrauchtwagen.
  • Fachgerecht gewartete Technik.
  • Wartungsarbeiten nach Herstellervorschriften.
  • Guter Pflegezustand.
  • Garantieansprüche bleiben erhalten.
  • Längere Lebensdauer des Gebrauchten.
  • Schutz vor teuren Folgereparaturen.

Darum trägt die Inspektion zum Werterhalt bei

Die meisten Autohersteller haben für ihre Modelle Inspektionspläne erarbeitet, in denen die bei der Inspektion durchzuführenden Arbeiten aufgelistet sind. Was genau bei einer Wartung gemacht wird, hängt allerdings vom erreichten Inspektionsintervall ab. So können in größeren Abständen auch umfangreichere Arbeiten anstehen, wenn etwa der Zahnriemenwechsel nötig wird. Aber im Rahmen der Wartung sorgt die Werkstatt zugleich für den rechtzeitigen Austausch von anderen Verschleißteilen. Wurden etwa gerade die Bremsscheiben und -klötze erneuert, dann ist das nicht nur ein Pluspunkt für die Verkehrssicherheit, sondern auch ein gutes Argument beim Gebrauchtwagenverkauf. Und das sind weitere Punkte, warum die Inspektion zum Werterhalt des Fahrzeugs beiträgt:

  • Kontrolle von Unterboden und Karosserie schützt vor Rostschäden.
  • Austausch von Verschleißteilen wie Zahnriemen oder Keilriemen optimiert Leistung und Lebensdauer des Motors.
  • Wartung von Katalysator oder Partikelfilter verlängert die Haltbarkeit der Reinigungstechnik.
  • Elektronische Systeme werden durch Updates auf den neuesten Stand gebracht.
  • Maßnahmen im Rahmen von Hersteller-Rückrufen werden durchgeführt.
  • Verschleiß wird frühzeitig erkannt und Folgeschäden werden vermieden.
  • Zustand von Karosserie und Technik werden regelmäßig überprüft.
  • Kontrolle von Füllständen und der Motorölwechsel gewährleisten den reibungslosen Betrieb unter Alltagsbelastungen.

Fachgerechte Wartung für geringeren Wertverlust

Um die Vorschriften der Hersteller für die Inspektion einzuhalten, müssen die anstehenden Arbeiten in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Das können Vertragsbetriebe der Hersteller, an die Autohäuser angeschlossene Werkstätten oder freie Autowerkstätten und Filialen der überregional präsenten Werkstattketten sein. Wichtig für den Werterhalt ist vor allem: Die Inspektion muss in einem Betrieb mit Kfz-Meister beauftragt und nach den jeweiligen Wartungsplänen durchgeführt sowie dokumentiert werden. Bei den Angeboten der Werkstätten sollte aber auch auf die Qualität der Ersatzteile geachtet werden, damit Lebensdauer und Belastbarkeit der ausgetauschten Teile dem Erstausstatter-Standard entsprechen. Wird die Inspektion fachgerecht nach Wartungsplan mit Originalteilen oder mit vom Hersteller freigegebenen Ersatzteilen durchgeführt, können beim Verkauf eines Gebrauchtwagens höhere Preise erzielt und somit der Wertverlust bei scheckheftgepflegten Fahrzeugen verringert werden.

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